3,16 Millionen Euro wurden in das Abwassernetz im Gemeindebezirk Oppen investiert
Neubau des Regenüberlaufbeckens und Teilerneuerung des Hauptsammlers – Maßnahme nach zwei Jahren Bauzeit erfolgreich abgeschlossen
Der Entsorgungsverband Saar (EVS) hat die seit Juni 2023 laufende Erneuerung eines Teilstückes des Hauptsammlers und die Errichtung eines neuen Regenüberlaufbeckens im Gemeindebezirk Oppen nach zwei Jahren Bauzeit erfolgreich abgeschlossen. Beides gehört zur Abwasseranlage Rehlingen-Siersburg.
Kürzlich informierten die Projektverantwortlichen des EVS interessierte Bürgerinnen und Bürgern über die durchgeführten Sanierungsarbeiten vor Ort auf dem Gelände des neu gebauten Regenüberlaufbeckens.
Zu der Informationsveranstaltung konnten die Geschäftsführer des EVS, Stefan Kunz und Holger Schmitt sowie Thomas Meyer, Projektleiter der Baumaßnahme, neben vielen interessierten Gästen den Bürgermeister der Gemeinde Beckingen, Thomas Collmann, die Ortsvorsteher der Gemeindebezirke Erbringen, Hubert Schwinn, Oppen, Ralf Selzer und Reimsbach, Susanne Ferber, MDL Sebastian Schmitt, den Fraktionsvorsitzenden der SPD im Gemeinderat, Josef Bernardi, weitere Gemeinderats- und Ortsratsmitglieder sowie Mitarbeiter der bauausführenden Firmen begrüßen.
„Ich freue mich, sie heute zu diesem erfreulichen Anlass, dem erfolgreiche Abschluss einer umfangreichen Sanierungsmaßnahme an unserem Abwassernetz hier im Gemeindebezirk Oppen begrüßen zu dürfen. Insgesamt wurden 3,16 Millionen Euro in das Abwassernetz im Gemeindebezirk Oppen investiert, davon betrug der Eigenanteil der Gemeinde Beckingen 250.000 Euro für den Neubau des Regenüberlaufbeckens und 120.000 Euro für den Gemeindekanal, der hier parallel läuft“, erklärte Bürgermeister Thomas Collmann. Im Mittelpunkt der Arbeiten habe die Erneuerung des Hauptsammlers im Haustadter Tal gestanden. Diese Maßnahme sei notwendig gewesen, um die Leistungsfähigkeit und Betriebssicherheit des Netzes auch für die Zukunft zu gewährleisten, gleichzeitig sollten die Fremdwasserzuflüsse reduziert werden. „Damit stellen wir sicher, dass unsere Infrastruktur modernen Anforderungen entspricht und wir gleichzeitig einen Beitrag zum effizienten und nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen leisten“, so der Verwaltungschef. Sein Dank galt den Bürgerinnen und Bürgern in Oppen für ihr Verständnis und ihre Geduld bezüglich der Einschränkungen und Belastungen während der zweijährigen Bauzeit. Sein Dank galt aber auch den Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Baufirmen, die mit Fachkompetenz, Engagement und Verlässlichkeit zum erfolgreichen Abschluss des Projektes beigetragen hätten.
„Mit dem Abschluss der Sanierungsmaßnahme haben wir einen wichtigen Schritt getan für eine sichere Infrastruktur, für den Schutz unserer Umwelt und für die Zukunftsfähigkeit unserer Gemeinde. Ein solches Vorhaben ist ohne die gute Zusammenarbeit vieler Beteiligter nicht denkbar. Deshalb möchte ich ebenso dem Gemeinderat und dem Ortsrat Oppen danken, die mit ihrem klaren Bekenntnis zu dieser Investition die Grundlage für die Umsetzung geschaffen haben. Rund 370.000 Euro Eigenanteil der Gemeinde sind ein deutlicher Beleg dafür, dass wir bereit sind, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen und die Lebensqualität in Oppen nachhaltig zu sichern“, so Collmann abschließend.
Im Anschluss informierten die Geschäftsführer Stefan Kunz, Holger Schmitt und Projektleiter Thomas Meyer vom EVS über die Arbeiten zur Erneuerung eines Teilstückes des Hauptsammlers und die Errichtung eines neuen Regenüberlaufbeckens.
Insgesamt wurden rund 560 Meter Kanal erneuert, 140 Meter in offener und 420 Meter in geschlossener Bauweise, d.h. durch unterirdischen Rohrvortrieb. Im Zuge dieser Baumaßnahme wurde für die Gemeinde Beckingen ein neuer 70 Meter langer Anschlusskanal gebaut und an den EVS-Hauptsammler an-geschlossen.
Das neue Regenüberlaufbecken hat ein Speichervolumen von 100 Kubikmetern und befindet sich in unmittelbarer Nähe des Mackenbachs. Das Gewässer profitiert sehr von der Maßnahme, da hier jetzt auch bei Starkregen nur noch extrem verdünnte und damit unschädliche Abwässer abgeschlagen wer-den.
Hintergrund:
Das Sammlersystem im Saarland wird überwiegend im Mischsystem betrieben, das heißt, dass das häusliche Abwasser und das Regenwasser von befestigten Flächen im gleichen Kanal abgeleitet werden.
Da die Sammler durch überdurchschnittlich große Wassermengen bei Regen-wetter oft überlastet wären, werden im Kanalsystem sogenannte Regenwasserbehandlungsanlagen gebaut. Kommt mehr Wasser an, als vom Haupt-sammler aufzunehmen ist, wird dieses zunächst in Regenüberlaufbecken gespeichert. Durch die Speicherung wird vermieden, dass der erste konzentrierte Schmutzstoß – neben dem eigentlichen Abwasser werden bei starkem Regen auch im Kanal befindliche Ablagerungen mitgeschwemmt – in den Bach gelangt.
Erst nach kompletter Befüllung des Beckens erfolgt der Abschlag des dann stark verdünnten und somit unschädlichen Mischwassers in den Bach. Die Anlagen sind so ausgelegt, dass die geringe Schmutzstoffmenge, die letztendlich noch in den Bach eingetragen wird, über die Selbstreinigungsfähigkeit des Baches leicht abgebaut werden kann. Es kommt also zu keinerlei Schädigung des Gewässers – im Gegenteil: Durch die Schaffung des Speichervolumens wird das Gewässer stark entlastet.
Das im Regenüberlaufbecken gespeicherte stärker verschmutzte Abwasser wiederum wird nach Abklingen des Regenereignisses mithilfe einer Abfluss-steuerung dosiert über den Hauptsammler in Richtung Kläranlage – hier die Kläranlage Rehlingen – abgegeben.

Foto 1:
EVS Geschäftsführer Stefan Kunz bei seinen Ausführungen.

Foto 2:
Projektleiter Thomas Meyer vom EVS stellte die Baumaßnahme vor.

Foto 3:
Gruppenfoto auf der Betondecke des neu gebauten Regenüberlaufbeckens in Oppen. Auf dem Foto sind: die Geschäftsführer des EVS, Stefan Kunz und Holger Schmitt sowie Thomas Meyer, Projektleiter der Baumaßnahme, Bürgermeister Thomas Collmann, die Ortsvorsteher der Gemeindebezirke Erbringen, Hubert Schwinn, Oppen, Ralf Selzer und Reimsbach, Susanne Ferber, MDL Sebastian Schmitt, der Fraktionsvorsitzenden der SPD im Gemeinderat, Josef Bernardi, weitere Gemeinderats- und Ortsratsmitglieder, Mitarbeiter der bauausführenden Firmen sowie Gemeindebauingenieur Martin Speicher.

Foto 4:
Auch der Mackenbach wurde inspiziert, da das Gewässer durch die Schaffung des Speichervolumens stark entlastet wird.